anlässlich des 10. todestages von peter hacks lesen dominik bender, christian fischer, thomas neumann, tucké royale und thomas keck noch einmal dessen spätes dramolett.
27.8.13 19:30
habbema
mülhauser strasse 6 remise
10405 berlin
anlässlich des 10. todestages von peter hacks lesen dominik bender, christian fischer, thomas neumann, tucké royale und thomas keck noch einmal dessen spätes dramolett.
27.8.13 19:30
habbema
mülhauser strasse 6 remise
10405 berlin
ein dramolett von peter hacks
im rahmen der reihe stücke von hacks vorgelesen von dominik bender, christian fischer, thomas neumann, tucké royale und thomas keck. mit lixue lin, guzheng. einrichtung thomas keck.
30.5.13 19:30
habbema
mülhauser strasse 6 remise
10405 berlin
die alte zeit bekommt ein kind,
mit dem eine neue zeit beginnt.
ein weihnachtsstück in zwei aufzügen
für alle ab 7
gelesen von Gloria Iberl, Susann Wagner, Carl Heinz Choynski, Michael Hase, Thomas Keck, Volkmar Paschold, Jörg Thieme, Felix Würgler. Ausstattung Anja Mikolajetz Leitung Jens Mehrle
9.12.12 16:00
habbema
die bühne der peter-hacks-gesellschaft
mühlhauser strasse 6 10405 berlin
reservierungen 23809129
die protokolle der arbeitsgruppen von peter hacks an der akademie der künste der ddr: 30 so streitbare wie kurzweilige gespräche zur dramatik, ästhetik und technik des dramas, über 30 autoren, bei ihnen (von 1988 bis 1990) auch ronald m. schernikau
Thomas Keck (Hrsg.), Jens Mehrle (Hrsg.)
Berlinische Dramaturgie
aurora verlag
ISBN 978-3-359-02512-2
2000 Seiten
16,5 x 22,2 cm
5 Bände im Schuber
brosch.
126,00 €
Band 1: Dramatik 1
Band 2: Dramatik 2
Die Gespräche zur Dramatik
Enzyklopädie praktischer Dramenanalysen
Über die Dramentheorie Hegels, Dramen der Weltliteratur, DDR-Dramatik, Klassik und Romantik in der DDR …
Band 3: Ästhetik
Die Gespräche zur Ästhetik
Klassik als Programm
Zum sozialistischen Realismus, über Komödien, Lyrik und Prosa
Band 4: Technik des Dramas
Die Gespräche zur Technik des Dramas
Ein kurzer Lehrgang übers Stückeschreiben
Getrieben von der Fragestellung: wie die eigene Produktion vervollkommnen?
Band 5: Kommentar
ab sofort in ihrer buchhandlung!
den sachbuchpreis der leipziger buchmesse durfte matthias frings nicht kriegen, dafür kriegt er kritiken wie die nachfolgend zitierten. übrigens: im schernikau blog können sie auch ihre eigene rezension veröffentlichen.
Frings, der später auch als Moderator des erfreulich unverklemmten Erotik-Fernsehmagazins „Liebe Sünde“ bleibende Verdienste erwarb, hat Schernikau in Berlin kennengelernt. Da war der Dichter, der „kleinstadtnovelle“ wegen, gerade eine vom Gerücht zur Berühmtheit sich aufschwingende Erscheinung, ein Wunderkind, ein Prinz. Frings baut einige Sätze, die viel Spaß machen („In diesem Sommer waren alle verliebt“), er versteht etwas von Bohemesoziologie, man lernt von ihm viel über Schlager, Rauschzustände, die feine Kunst der angeschickerten Konversation, Camp, das Schwärmen, das In-die-Wolken-Gucken und über Schernikaus Weg aus der Provinz ins Zentrum. Die Mutter des Dichters hatte ihn als Kind aus der DDR geschmuggelt, aber diese DDR, die sich hier einmal in Kunstdingen schlauer zeigte als sonst leider allzu oft, war mitgekommen bei jener Westreise, jedenfalls als Idee. In deren Wirklichkeit wollte Schernikau, der wusste, dass Ideen verhungern, wenn man sie künstlich von der Wirklichkeit trennt, später unbedingt zurück. Er hat es gerade noch geschafft, bevor der Staat, dem Schernikau zutraute, sein Zuhause werden zu können, versunken ist. Auch davon erzählt das Buch. dietmar dath in der faz
Das Merkwürdigste an Ronald M. Schernikau ist seine Literatur. Zugegeben, sein Leben ist auch ziemlich merkwürdig, jedenfalls solange wir meine, deine oder Spießers straighte Lebenslinie zum Vergleich nehmen. Als Kind im Kofferraum aus der DDR geschmuggelt, danach jahrzehntelang diesen Staat erträumend, ersehnend, in dessen realer und geistiger Welt er sich besser auskennt als wir uns im Raumschiff Enterprise; ein schwuler Kommunist – mit anderen Worten ein Widerspruch in sich; die ganze Hybridität, die daraus folgt: ein Propagandastück für ein Tuntenensemble, ein Schlager gegen Reagan für Marianne Rosenberg, ein monumentales Musical auf marxistischer Grundlage; schließlich der Schriftsteller, der allerletzter Bürger der DDR wird, mit 31 Jahren einen Tausendseiter abschließt und eine Woche darauf stirbt. Und das sind nur einige Daten.
Matthias Frings hat in seiner gründlich recherchierten Biografie all diese Kuriositäten ausgebreitet, und es ist dennoch kein Kuriositätenkabinett dabei herausgekommen. Wie ist ihm das gelungen? Indem er genau das getan hat, was ihm nun einige vorhalten: Er hat sich nicht auf die eine Person beschränkt, er hat keine bürgerliche Biografie geschrieben. Er verknüpft das Leben von Ronald M. Schernikau mit dem Ellen Schernikaus, das des Sohnes mit dem der Mutter, er täuscht keine Objektivität vor, sondern schreibt aus seiner eigenen Perspektive, er zeigt nicht the one and only, sondern einen Freundeskreis, eine Szene, eine Zeit, eine Gesellschaft. Anders gesagt: Er baut sein Buch nach Schernikaus Poetik. stefan ripplinger in der jungleworld
Matthias Frings deutet Schernikaus Leben nicht, er schnürt diesen von Politik und Sex und Kunst überquellenden Koffer nicht mit dem Gurt einer These zusammen. Es wäre von einem Freund auch zu viel verlangt. Frings hat ein persönliches, liebevolles, dabei dokumentarisches Werk über die Ikone einer Zeit geschaffen, in der die Politisierung von Sex und Identität ihren Höhepunkt erreichte.
Ob die ideologisierte Lust sich ohne Aids und Mauerfall anders entwickelt hätte als zum Hedonismus der Love Parade, zum coolen Sexkonsum? Und was wäre dann aus Ronald M. Schernikau geworden?
Leichter zu sagen ist, was von ihm bleiben sollte. Zündfunken wie die “einfache Probe” etwa, mit der Schernikau neue Leute testete, indem er das Gespräch auf Ideal und Wirklichkeit lenkte. Jammerte der Andere über die Wirklichkeit, konnte man ihn vergessen, redet er über seine Ideale: Dann wurde es interessant. wilhelm trapp in der süddeutschen
warum sollte heute ein schriftsteller in unser interesse rücken, der wegen seiner politischen unbequemlichkeit sowohl in ost wie auch in west kaum gedruckt wurde?
weil wir, so könnte eine antwort lauten, heute, zwanzig jahre nach dem ende der ddr, möglicherweise eher in der lage sind, ein ästhetisches werk von seiner politischen ausrichtung zu entkoppeln. ein beispiel für so eine gelungene entkopplung ist der ddr-grossdichter peter hacks, der bis zu seinem tod im jahr 2003 die mauer pries und den massenmörder stalin und der nach der wende, als ein linker ddrler wie heiner müller längst vom deutschen feuilleton umarmt worden war, noch lange im abseits stand – aufgrund seiner politischen ansichten so geächtet, dass die qualität seiner verse nicht zählte.
das hat sich erst in den vergangenen jahren geändert, plötzlich ist auch peter hacks im traditionell bürgerlichen westdeutschen kanon willkommen.
mit ronald schernikau steht nun der nächste schriftsteller bereit … meint philipp oehmke im spiegel von heute.
Peter Hacks – Gespräche zur Dramatik
Lesung Dagmar Manzel, Matthias Brandt, Sylvester Groth
Gespräch Anna Elisabeth Hacks-Wiede, Dietmar Dath, Wolfgang Kohlhaase
Moderation Thomas Keck, Jens MehrleAkademie der Künste Berlin – Studio am Hanseatenweg
4.9.07 Beginn 20:00
mit dieser veranstaltung möchten wir ihr interesse auf ein editionsvorhaben richten, das nicht zuletzt auch schernikau gewidmet ist.