»Irene Binz. Befragung« ist die Prosafassung eines Protokolls, das nach einem intensiven Gespräch zwischen Ronald M. Schernikau und seiner Mutter Ellen entstanden ist. Irene Binz erzählt von ihrer Familie und ihrer Jugend in Magdeburg, wo sie schließlich auch Thomas kennenlernt. Doch kurz nachdem ihr gemeinsamer Sohn geboren ist, flieht Thomas in den Westen. Irene hält an ihrer großen Liebe fest und gibt ihren Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft nicht auf.

Und doch: Sie lebt ein vorbildliches Leben als Genossin, ist mit den Verhältnissen in ihrem Land im Reinen. Hin- und hergerissen zwischen ihrem schlechten Gewissen ob der »Vaterlosigkeit« des Jungen und ihrer Überzeugung, ihre Heimat in der DDR zu haben, wagt sie nach langem Zaudern die Flucht in den Westen – und muss mit Erschrecken erkennen, dass Thomas dort heimlich längst eine neue Familie gegründet hat. Nach dieser Demütigung ist sie entschlossen, nun auch in der Bundesrepublik ihren Weg zu gehen, und fühlt doch die Leerstelle der fehlenden Heimat...

Den Text ergänzt ein aktuelles Interview zwischen Claudia Wangerin und Ellen Schernikau.

aus der Pressemitteilung des Rotbuch Verlages